Handchirurgie am Stadtpark in Nürnberg

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Infektionen

Infektionen an der Hand sind Entzündungen, die in der Regel durch Bakterien bedingt sind. Weil an der Beugeseite der Finger und im Bereich der Hohlhand die Haut besonders fest mit dem darüber liegenden Bindegewebe verbunden ist, führt dies bei Infektionen zu einem besonderen Verlauf.

Die hauptsächlich verursachenden Keime sind Staphylokokken Streptokokken und Kolibakterien. Nicht selten sind oft banale Verletzungen, die relativ klein sind, Ausgangspunkt einer schweren Infektion, deren Tragweite anfangs leicht unterschätzt wird. Bei Verletzungen können Keime in die Lymphspalten und Lymphgefäße eindringen und aufgrund der besonderen anatomischen Situation zu verschiedenen Formen der Infektion führen

Panaritium

Unter einem Panaritium versteht man eine eitrige Entzündung der Finger ähnlich wie bei einem Abszesses mit Einschmelzen des betroffenen Gewebes. Je nach Lage der Entzündung unterscheidet man verschiedene Formen, die auch unterschiedliche Symptome verursachen können.

Bei einer Beschränkung der Infektion auf die Haut (Panaritium cutaneum) findet man eine eitrige blasenförmige Abhebung der Haut.

Bei Befall der Unterhaut findet (Panaritium subcutaneum) schmilzt das Unterhautgewebe eitrig ein. Der Patient verspürt einen pulsierenden Schmerz. Bei der Untersuchung kann ein lokaler Druckschmerz ausgelöst und eine lokale Schwellung gefunden werden.

Wenn ein Unterhaut Panaritium mit der Haut in Verbindung steht, findet sich eine sanduhrförmige Gewebseinschmelzung mit zwei Höhlen, ein sog. Kragenknopf-Panaritium.

Auch eine Fortleitung der Entzündung in das Gelenk (Panaritium articulare) ist möglich. Dabei wird eine schmerzhafte Gelenksschwellung mit Hautrötung und ein Zug-, Stauchungs-- und Bewegungsschmerz des Gelenkes beobachtet.

Wenn die Beugesehnen oder Sehnenscheiden betroffen sind spricht man von einem Panaritium tendineum. Die entzündeten Finger sind schmerzhaft angeschwollen und gerötet und gespannt. Bewegungen sind extrem schmerzhaft. Es bestehen im Sehnenverlauf eine deutliche Druckschmerzhaftigkeit und Schmerzen bei Bewegung.

Wenn das Nagelbett beteiligt ist spricht man von einem Panaritium subunguale. Dabei kann man oft einen durch den Nagel durchschimmernde Eiterblase sehen mit stark klopfendem Schmerz bei Druck auf den Fingernagel.

Auch im Bereich des Nagelfalzes können sich solche eitrigen Entzündungen befinden. Dies wird Paronychie genannt.

Bei Beteiligung des Knochens oder der Knochenhaut spricht man von einem Panaritium subperiostale bzw. Panaritium ossale. Bei fortgeschrittener Erkrankung sieht man in diesen Fällen auch im Röntgenbild Veränderungen.

Phlegmone

Eine Phlegmone ist im Gegensatz zum Abszesses eine diffuse, flächenhafte relativ rasch fortschreitende Gewebeentzündung. Das Gewebe ist wässrig aufgequollen und stark gerötet.

Die Entzündung breitet sich entlang vorgegebener anatomischer Strukturen wie z.B. der Beugesehnenscheiden aus. Die Entzündungen können rasch voranschreiten und erhebliche Beschwerden verursachen.

Eine rasche Operation ist zur Verhinderung von Folgeerkrankungen notwendig.

Die Patienten verspüren bohrende oder pochende Schmerzen mit diffuser Rötung und Schwellung der Hand. Außerdem besteht eine starke Druckschmerzhaftigkeit und eine eingeschränkte Funktion.

Nicht selten findet man im körpernahen Bereich auch eine so genannte Lymphangitis bei Ausbreitung der Entzündung entlang der Lymphbahnen.

Wenn solche schweren Entzündungen nicht behandelt werden droht eine fortschreitende Eiterung von benachbartem Gewebe und schließlich eine Sepsis (Blutvergiftung).

Diagostik bei Infektionen an der Hand

Die oben beschriebene Symptomatik ist in der Regel eindeutig. Es genügt deshalb dem erfahrenen Arzt eine körperliche Untersuchung, um eine korrekte Diagnose zu stellen.

Zusätzlich sollten Röntgenbilder angefertigt werden, um eine Beteiligung des Knochens auszuschließen bzw. nachzuweisen.

Außerdem sollte eine Messung der Körpertemperatur erfolgen. Zusätzlich eine Blutuntersuchung mit Bestimmung der Entzündungsparameter (weiße Blutkörperchen, C-reaktives Protein).

Bei der Operation sollte in der Regel ein Abstrich zu bakteriologischen Untersuchung durchgeführt werden, um eine gezielte Antibiotika-Behandlung einleiten zu können.

Operative Bahandlung bei Infektionen an der Hand

Bei der Operation muss wie bei jeder eitrige Entzündung der Eiterherd frühzeitig und ausreichend eröffnet und entleert werden. Es ist sehr wichtig, abgestorbenes Gewebe zu entfernen.

Bei Beschränkung auf die Haut genügt in der Regel eine Abtragung der Eiterblase. In die Tiefe reichende Fistelgänge sollten aber ausgeschlossen werden. Bei einem Panaritium subcutaneum sollte doch einen kurzen Schnitt der Abszess öffnet und ausgeräumt werden. Eventuell sollte eine Wunddrainage (Gummilasche) eingelegt werden.

Bei Vorliegen von ausgedehnten Entzündungen müssen auch größere Areale der Hand geöffnet werden, um eine vollständiges Entfernen des abgestorbenes Gewebe und Ablaufen des Eiters zu gewährleisten.

Dazu reicht eine örtliche Betäubung nicht mehr aus, es ist in der Regel eine so genannte Plexus Anästhesie oder Vollnarkose notwendig. Der Eingriff sollte in Blutsperre, aber nicht in Blutleere durchgeführt werden, damit keine Keime nach körpernah durch das Auswickeln des Armes verschleppt werden.

Bei der Schnittführung sind die Richtlinien der Handchirurgie zu beachten. Bei tiefer reichenden Einzahlungen werden infizierte Knochen, Gelenke Gewebeanteile ausgeräumt und gelegentlich Antibiotika getränkte Kunststoffketten oder Antibiotika getränkte Kunststoffschwämme eingelegt.

Bei Beteiligung der Sehnenscheiden kann auch eine so genannte Saug-Spüldrainage angelegt werden. Zusätzlich zur operativen Versorgung ist eine ausreichende Ruhigstellung jeder Infektion erforderlich.

Bei ausgedehnten Infektionen ist gelegentlich auch ein programmiertes Debridement mit offener Wundbehandlung im Operationssaal in regelmäßigen Abständen notwendig.

Nachbehandlung und Prognose nach Infektionen der Hand

Sobald die Infektion abgeheilt ist, ist es sehr wichtig, zum Funktionserhalt eine krankengymnastische und ergotherapeutische Nachbehandlung durchzuführen, damit die Funktion der Hand wieder voll erreicht werden kann.

Bei frühzeitiger und adäquater und konsequenter Behandlung können auch schwere Infektionen an der Hand folgenlos abheilen. Ungünstige Verläufe können aber auch erhebliche Funktionsausfälle bis zum Gliedmaßenverlust zur Folge haben. Zusätzlich können Zweiteingriffe z. B. zu Lösen von Sehnen oder andere wiederherstellende Operationen erforderlich sein.