Handchirurgie am Stadtpark in Nürnberg

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Skidaumen

Das Daumengrundgelenk ist ein Scharniergelenk und wird an der Beugeseite durch eine derbe Bindegewebsplatte (Palmare Platte) durch 2 Seitenbänder und an der Oberseite durch die Strecksehne und die Gelenkkapsel geführt. Durch Einstrahlung der kurzen Daumenbeugemuskeln ergibt sich eine zusätzliche Stabilisierung.

Bei Stürzen kann es zu Rissen der Seitenbänder kommen. Das speichenseitige Seitenband wird in der Regel konservativ mit ausreichender Ruhigstellung behandelt.

Das ellenseitige Seitenband sollte in der Regel operativ genäht werden. Oberhalb des ellenseitigen Seitenbandes strahlt die Sehne, die den Daumen zur Hand hinführt (Adduktor) in die Strecksehne ein. Sehr oft schlägt das Band bei einem kompletten Riss des Seitenbandes hier um und kann sich nicht mehr an die ursprüngliche Stelle zurückverlagern, da diese Sehneneinstrahlung dies behindert (Stener-Läsion).

Das ellenseitige Seitenband ist auch das wichtigere, da es beim Spitzgriff zwischen Daumen und Zeigefinger den Daumen stabilisiert. Die Verletzung des Ellenseitigen Seitenbandes entsteht oft beim Skifahrern durch Sturz auf den abgespreizten Daumen und heißt deshalb in der Umgangssprache „Skidaumen“.

Symptome beim Skidaumen

Häufig finden sich eine deutliche Schwellung und ein Bluterguss im Bereich des Daumengrundgelenkes. Bei einem frischen Riss bestehen in diesem Bereich auch Schmerzen.

Bei Prüfung der Seitenbänder findet sich eine deutliche Instabilität an der Ellenseite des Daumengrundgelenkes, wodurch der Spitzgriff kaum möglich ist. Bei passiver Untersuchung findet man eine deutliche Aufklappbarkeit im Vergleich zur Gegenseite.

Diagnostik beim Skidaumen

Bei Abspreizung des Daumens besteht ein Schmerz an der Ellenseite des Daumengrundgelenkes. Eine Aufklappbarkeit in Höhe des Daumengrundgelenkes von über 30° spricht für einen kompletten Riss des Seitenbandes. Wichtig ist aber immer der Vergleich zur gesunden Gegenseite.

Neben der klinischen Untersuchung und Funktionsprüfung sollte eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss von knöchernen Zusatzverletzungen durchgeführt werden. Bei nicht ganz eindeutigem Befund kann auch eine gehaltene Röntgenaufnahme erfolgen. Weitere Untersuchungen sind in der Regel nicht notwendig.

Konservative Behandlung beim Skidaumen

Liegt keine vermehrte Aufklappbarkeit vor, ist von einer Verstauchung des Gelenkes auszugehen, welche konservativ durch Ruhigstellung behandelt werden kann.

Operation beim Skidaumen

Bei der Operation erfolgt ein Hautschnitt über dem Seitenbandverlauf. Die Einstrahlung der Adduktorsehne in die Strecksehne wird abgetrennt, um überhaupt Zugang zum Seitenband zu erhalten. Je nachdem, ob das Seitenband im Bandverlauf oder knochennahe gerissen ist, erfolgt eine Bandnaht oder eine Refixierung am Knochen. Nach Naht der streckseitigen Gelenkkapsel wird die Adduktor-Aponeurose wieder mit der Strecksehne verbunden und die Haut vernäht. Es ist eine Ruhigstellung meistens in einer Gipsschiene für 6 Wochen notwendig.

Bandplastik beim Skidaumen

Bei veralteten Handverletzungen mit Instabilität des Gelenkes kann eine Bandnaht nicht mehr erfolgen. Hier muss dann ein Bandersatz zum Beispiel durch ein Sehnentransplantat durchgeführt werden.

Nachbehandlung und Prognose beim Skidaumen


Nach ausreichender Ruhigstellung sollte in der Regel Physiotherapie durchgeführt werden. Nicht selten gibt es auch langfristig eine mehr der weniger stark ausgeprägte Beugebehinderung. Eine volle Belastbarkeit ist in der Regel nach 12 Wochen wieder gegeben. Das Endgelenk des Daumens sollte während der Ruhigstellung des Grundgelenkes beweglich gehalten werden.

Trotz Behandlung kann eine Instabilität verbleiben. Bei einer erneuten Verletzung kann es natürlich wieder zu einem Riss des Bandes kommen.

Bei einer dauerhaften Instabilität können früher Verschleißerscheinungen (Arthrose) des Daumengrundgelenkes auftreten. Gelegentlich halten die Schwellung des Gelenkes, eine Bewegungseinschränkung und ein belastungsabhängiger Schmerz trotz korrekter Behandlung mehrere Monate an.

Risiken bei Operation des Skidaumens

Neben den typischen Operationsrisiken Infektion, Blutung und Wundheilungsstörung können Nervenverletzungen an der Streckseite des Daumens auftreten. Trotz ausreichender Sehnennaht kann eine Instabilität mit Notwendigkeit von Folgeeingriffen resultieren. Wie bei allen Eingriffen an den Extremitäten besteht das Risiko eines komplexen regionalen Schmerzsyndromes (CRPS).